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SaarMINT

Hier ensteht Neues

MINT-Landesstrukturen

Eine Bestandsaufnahme


Eine effektive MINT-Bildung gelingt vorrangig auf lokaler Ebene und setzt voraus, dass alle relevanten Akteur*innen entlang der Bildungskette – von frühkindlichen Bildungseinrichtungen über Hochschulen, Wissenswerkstätten und Wirtschaftsverbänden bis hin zu Bibliotheken und Arbeitsagenturen – koordiniert zusammenarbeiten und ihre Angebote zielgerichtet aufeinander abstimmen.


Die ungleichmäßige Verteilung entsprechender Strukturen im Bundesgebiet ist dabei keineswegs zufällig. Vielmehr sind gezielte Förderprogramme sowie zentrale Koordinierungsstellen auf Landesebene maßgebliche Faktoren, die in einigen Bundesländern die Etablierung und Weiterentwicklung regionaler MINT-Netzwerke fördern.

Zentrale Koordinierungsstellen agieren dabei als entscheidende Katalysatoren für eine zukunftsorientierte MINT-Bildung. Ziel ist hierbei nicht die Schaffung einzelner Leuchtturmprojekte, sondern die Implementierung systematischer, langfristiger und flächendeckender Strukturen.


Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Bayern haben diesen strategischen Weg eingeschlagen, indem sie zentrale Geschäftsstellen eingerichtet haben, die den Aufbau und die kontinuierliche Arbeit regionaler MINT-Netzwerke fördern und unterstützen. SaarMINT wird in den kommenden drei Jahren als weitere Landeskoordinierungsstelle für das Saarland aufgebaut.

MINT-Experimente

Eigenes Experimentieren soll Jugendliche für MINT-Fächer begeistern


Wenn Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren selbst experimentieren und Spaß daran haben, erhöht dies die Chance, dass sie sich später auch für eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich interessieren. Das SaarMINT-Netzwerk will dabei vor allem die individuellen Fähigkeiten von Mädchen fördern und auch bildungsbenachteiligte Kinder, die in bildungsfernen Familien oder strukturschwachen Regionen aufwachsen, stärker berücksichtigen. Über eine Web-Plattform sollen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Eltern adressiert werden, um sie auf die vielfältigen Projekte und Programme im Saarland aufmerksam zu machen. Zudem wollen die beteiligten Akteure die schon bestehenden MINT-Angebote weiterentwickeln und auf die Bedürfnisse der aktuellen Schülergeneration anpassen.

Förderung

MINT-Clusterförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Außerschulische MINT-Bildung in der Fläche ausbauen und Bildungskooperation aufbauen – das ist das Ziel der MINT-Cluster. In einem Cluster schließen sich relevante Akteure aus Bildung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Kommunalsektor zusammen. Gemeinsam sollen sie die MINT-Bildungslandschaft ihrer Region stärken, vor allem durch niedrigschwellige, alltagsnahe und regelmäßige MINT-Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche. Diese sollen durch praxisnahe und partizipative Formate ihre Interessen erkunden, ihre Kompetenzen erweitern, Selbstwirksamkeit erfahren und Berufsperspektiven entwickeln. 

 

In den ersten beiden Wettbewerbsrunden wurden deutschlandweit bereits 53 MINT-Cluster aus- und aufgebaut. Im Jahr 2024 sind 20 weitere MINT-Cluster hinzugekommen, die sich vor allem auf die Kooperation mit Schulen, die Förderung von Mädchen und die Chancengerechtigkeit konzentrieren. Das BMBF finanziert das Förderprogramm mit insgesamt rund 40 Millionen Euro.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Aufbau des neuen MINT-Clusters im Saarland mit rund 600.000 Euro über drei Jahre. Für die nachhaltige Umsetzung des Konzepts hat sich die Universität des Saarlandes mit zunächst vier regionalen Partnern zusammengeschlossen. Dazu zählen der Förderverein des Schülerforschungszentrums Saarlouis, das Schülerforschungs- und Technikzentrum MINT-Campus Alte Schmelz, das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) in Homburg sowie der Saar-Pfalz-Kreis mit seiner Stabsstelle zur Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels, Bildung und Demographie. Die Universität bringt ihre Expertise aus den zahlreichen universitären Schülerlaboren mit ein. Auch der Verbund der Lernwerkstätten ist beteiligt, um die gemeinsame Lehramtsausbildung im MINT-Bereich auf ein neues Niveau zu heben. 

An dem Förderantrag haben zudem 26 weitere Unterstützer aus der Landesregierung, dem Bildungssektor, den wissenschaftlichen Einrichtungen, der Wirtschaft und der Partnerhochschule für Angewandte Wissenschaften (htw saar) mitgewirkt. Das Projekt soll nicht nur die regionale Wettbewerbsfähigkeit stärken, sondern auch dazu beitragen, den Nachwuchs in den zukunfts-relevanten Fachbereichen zu fördern und langfristig im Saarland zu halten.

SaarMINT

- ein landesweites Netzwerk

Netzwerke existieren schon seit jeher. Sie verknüpfen Menschen, die eine bestimmte Gemeinsamkeit teilen – sei es durch persönliche Beziehungen, Werte, berufliche Interessen oder gemeinsame Ziele. Der Nutzen solcher Netzwerke geht weit über den Einzelnen hinaus. Sie können dazu beitragen, benachteiligte Gruppen einzubinden, Resilienz zu stärken und eine offene Kultur zu etablieren. Zudem bieten sie gefährdeten Personen Schutz, schließen Lücken, wo staatliche oder institutionelle Strukturen versagen, und können dazu beitragen, dass bestehende Kooperationen dauerhaft fortgeführt werden können.

Mission

Warum Landesstrukturen für MINT?

 

Landeskoordinierungsstellen sind in doppelter Hinsicht eine zentrale Instanz: Sie wirken nach innen, in dem sie die Akteur*innen und regionalen Netzwerke vor Ort unterstützen. Zugleich agieren sie nach außen, in dem sie sich über Landesgrenzen hinaus vernetzen und Erfahrungen, innovative Ideen und auch Mittel ins Land holen. Was könnte eine Landeskoordinierungsstelle leisten:

Nach innen:

  • Regionale Netzwerke fördern und begleiten (Landkreise)
  • Angebote für Beratung, Qualifizierung und Vernetzung schaffen
  • Kooperationen anbahnen und Projekte ausrollen
  • Übergeordnete strategische Ziele entwickeln und überprüfen
  • Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen bzw. regionalen Partner*innen befördern

Nach außen:

  • Bedeutung und Sichtbarkeit von MINT-Bildungsangeboten stärken, z. B. durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit
  • Wissenstransfer und Innovation durch bundesweite Vernetzung befördern
  • Interessensvertretung für MINT-Community übernehmen
  • Fördermöglichkeiten erschließen, z.B. BMBF-Mittel oder EU-Programme

Eine zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Etablierung einer Landeskoordinierungsstelle ist ein klarer politischer Wille, die außerschulische MINT-Bildung im Land zukunftsfähig zu gestalten. Dabei darf der Fokus nicht auf der Implementierung einzelner Leuchtturmprojekte liegen, sondern es bedarf einer systematischen, langfristig angelegten und flächendeckenden Strategie. Dafür braucht es eine finanzielle und personelle Grundausstattung, die dann große Hebelwirkung entfalten kann.